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Ent­wick­lung

Die Kon­struk­ti­on (Com­pu­ter-) ad­ap­ti­ver Test­ver­fah­ren ba­siert auf der Item-Re­spon­se Theo­rie (auch pro­ba­bi­lis­ti­sche Test­theo­rie ge­nannt). Da­bei wer­den nicht un­mit­tel­bar be­ob­acht­ba­re (la­ten­te) Va­ria­blen, bei­spiels­wei­se De­pres­si­on oder Angst, durch mess­ba­re Item-Ant­wor­ten sta­tis­tisch mo­del­liert. Es wird ei­ne pro­ba­b­li­lis­ti­sche Be­zie­hung zwi­schen dem Ant­wort­ver­hal­ten und der la­ten­ten Va­ria­ble an­ge­nom­men, der­art, dass mit hö­he­rer Aus­prä­gung der la­ten­ten Va­ria­ble die Lö­sungs­wahr­schein­lich­keit ei­nes Items steigt. Die Items ei­nes Tests ha­ben un­ter­schied­li­che Schwie­rig­kei­ten: Bei­spiels­wei­se ist ein Item, das er­fragt, ob man 30 Mi­nu­ten ge­hen kann leich­ter als ei­nes, das er­fragt, ob man 30 Mi­nu­ten jog­gen kann. Durch die­se un­ter­schied­li­chen Item-Schwie­rig­kei­ten kön­nen ad­ap­ti­ve Ver­fah­ren be­reits nach we­ni­gen ge­ge­be­nen Ant­wor­ten die Aus­prä­gung der la­ten­ten Va­ria­ble ite­ra­tiv schät­zen und ent­spre­chend nur Fra­gen prä­sen­tie­ren, die zu der ge­schätz­ten Aus­prä­gung pas­sen und ma­xi­ma­len In­for­ma­ti­ons­ge­halt be­sit­zen. Soll­te ei­ne Per­son an­ge­ben, dass sie nicht 30 Mi­nu­ten ge­hen kann, wird die Fra­ge nach 30 Mi­nu­ten jog­gen nicht mehr ge­stellt, da die­se schwie­ri­ger ist.
Durch die­sen zu­grun­de­lie­gen­den Al­go­rith­mus er­mög­li­chen ad­ap­ti­ve Test­ver­fah­ren ei­ne glei­cher­ma­ßen mess­prä­zi­se so­wie zeit- und res­sour­cen­öko­no­mi­sche­re Lö­sung im Ver­gleich zu klas­si­schen, nicht-ad­ap­ti­ven Ver­fah­ren. Zu­dem er­gibt sich auch auf Pa­ti­ent*in­nen Sei­te ei­ne sub­stan­ti­el­le Ent­las­tung durch die Ver­kür­zung der Test­zeit.

wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu den zu­grun­de­lie­gen­den Prin­zi­pi­en ad­ap­ti­ver Tests so­wie zur Item-Re­spon­se-Theo­rie fin­den Sie hier:

Frey C, Zwing­mann C, Bö­cker M, et al. Ad­ap­ti­ves Tes­ten in der Re­ha­bi­li­ta­ti­on ein Weg zur 
öko­no­mi­schen Er­he­bung von Pa­ti­en­ten­merk­ma­len. Re­ha­bi­li­ta­ti­on. 2011;50:195–203.
Wa­re JE, Gan­dek B, Sin­clair SJ, et al. Item re­spon­se theo­ry and com­pu­te­ri­zed ad­ap­ti­ve tes­ting: Im­pli­ca­ti­ons for out­co­mes mea­su­re­ment in re­ha­bi­li­ta­ti­on. Re­ha­bil Psy­chol [In­ter­net]. 2005;50:71–78. Availa­ble from: http://doi.apa.org/get­doi.cfm?doi=10.1037/0090-5550.50.1.71.
Fork­mann T, Bö­cker M, Wirtz MA, et al. Ad­ap­ti­ves Tes­ten in der Psy­cho­the­ra­pie: Das Rasch-ba­sier­te Ad­ap­ti­ve De­pres­si­ons­s­cree­ning (A-DE­SC). Klin Dia­gno­s­tik und Eval. 2010;3:59–75.